Das südeuropäische Land am Mittelmeer lockt mit schönen Landschaften, einzigartigen Städten und natürlich endlosen Stränden. Touristen, die in Portugal heiraten, lassen sich immer öfter auch einmal am Strand trauen, aber die Portugiesen feiern ihre Hochzeiten lieber auf die traditionelle Weise in der Kirche. Das Land ist fast ausschließlich römisch-katholisch, deshalb wird meistens in der Kirche geheiratet.
Die Braut wird zu Hause von ihren Freundinnen und weiblichen Verwandten angekleidet und tritt dann den Weg durch das Dorf oder das Viertel zur Kirche an. Hier kann sie von allen bewundert werden, während der Bräutigam sie als letzter sieht, er wartet nämlich derweil in der Kirche auf sie. Es gibt übrigens noch Regionen in Portugal wie den Norden, in denen das Brautkleid schwarz ist – das soll die Treue der Braut zu ihrem Ehemann symbolisieren. Dazu wird dann gerne üppiger goldener Schmuck getragen. In diesem Brautkleid lässt sich die Portugiesin dann auch begraben. Portugal hat eine lange Tradition im Bereich der Stickerei, daher werden die Kleider oft aus bestickten Stoffen gefertigt.
Die Trauungszeremonie wird als traditionelle Messe gefeiert, wobei in Portugal der Geistliche beim Anstecken der Ringe seine Stola um die Hände des Paares wickelt oder sie damit umfängt. Zieht das Paar aus der Kirche aus, wird es begeistert mit Bonbons und Blumen beworfen – Reis oder Getreide sind in Portugal nicht üblich.
Danach müssen sich die Gäste erst einmal beim Sektempfang allein amüsieren, denn das Paar geht zu einer ausgedehnten Fotosession. In Portugal wird die Hochzeit sehr ausführlich im Bild fest gehalten, deshalb ist diese Fotosession bei so gut wie jeder Hochzeit ein fester Programmpunkt. Hat das Paar den Festsaal (nachdem dieser natürlich umfassend fotografiert wurde) für eröffnet erklärt, kann man sich auf eine oft sehr lange Hochzeitsfeier (bei vielen wird das Frühstück schon mit eingeplant) freuen, bei der viel gegessen, getrunken und natürlich getanzt wird. Oft gibt es ohnehin noch eine Nachfeier, damit das ganze gute Essen auch nicht verkommt.
Die Hochzeit wird oft eher im kleineren Kreis gefeiert, und früher – wie auch heute noch in eher traditionell orientierten Regionen – wurde zu Hause gefeiert und das Essen oft selbst zubereitet. Dabei versteigt man sich nicht zu besonders ausgefallenen Kreationen, sondern bedient sich der üblichen landestypischen Küche.
Geschenkt wird sehr oft Geld, Sachgeschenke sind selten geworden. Mit den Geldgeschenken (zwischen 50 und 70 Euro pro Gast) werden entweder die Feier, die Flitterwochen oder der Hausrat finanziert, den in einem religiösen Land wie Portugal das junge Paar oft noch nicht besitzt, denn viele wohnen bis zur Hochzeit bei ihren Eltern.