Auch die Engländer feiern gerne, und eine Hochzeit bildet da keine Ausnahme. Die Verlobung wird üblicherweise in einer Zeitung bekannt gegeben, und drei Wochen vor der Hochzeit wird das Ereignis in der Gemeinde veröffentlicht, damit genug Zeit bleibt, eventuelle Einwände vor zu tragen (ähnlich dem deutschen Aufgebot). Die Einladungen werden unter Umständen Monate vorher verschickt, und in England hält man sich eher noch an traditionelle Kleidungsvorschriften. Also eher elegant, und die Damen bitte mit Hut oder Fascinator wie in Ascot! Ein Fascinator ist die Alternative für die Dame, die sich mit einem Hut nicht anfreunden kann, und ist ein etwas auffälligerer Haarschmuck.
Nach wie vor finden Trauungen eher kurz vor Mittag statt, und die Feier beginnt dann mit dem „Wedding Breakfast“, also einem üppigen Essen – da es das erste in der Ehe ist, wird es Breakfast (Frühstück) genannt. Während des Essens werden viele Reden und Toasts (kurze Glückwünsche) gehalten, so dass sich das Mahl noch länger hin zieht.
In England heiratet man zudem gerne in den Monaten September bis Dezember. Das ist wohl auch einer alten Erfahrung geschuldet, dass in diesen Monaten – nach der Ernte und vor dem harten Winter – das Angebot an Speisen und Getränken am üppigsten war. Und dem Klima in England sagt man ohnehin nach, dass es ziemlich egal ist, welchen Monat man wählt…. Mediterrane Sommer kennt das Land eher nicht.
Eine traditionelle Hochzeit in England erfordert einiges an Hochzeitspersonal – das ist wohl dem Bedürfnis geschuldet, die Verhältnisse der gehobenen Klassen nach zu ahmen, wie man es früher gerne an so einem besonderen Tag gemacht hat.
Der „Usher“ ist eine Art Platzanweiser oder Zeremonienmeister, der bei den verschiedenen Phasen der Hochzeit dafür zu sorgen hat, dass jeder seinen Platz findet und weiß, was er oder sie wann in der Zeremonie zu tun hat. Der „Pageboy“ ist der Page, der bei der Zeremonie die Ringe feierlich auf einem kleinen Kissen trägt.
Braut und Bräutigam werden natürlich auch nicht allein gelassen. Der Bräutigam hat seinen „Best Man“, den Trauzeugen, der nicht nur am Altar seine Aufgabe erfüllen muss, sondern auch beim Empfang dazu verdonnert ist, eine möglichst witzige Rede über den Bräutigam zu halten. Damit nicht genug, stehen dem Bräutigam auch etliche „Groomsmen“ zur Verfügung, das ist quasi das männliche Pendant zu den Brautjungfern.
Denn diese hat natürlich die Braut, sie werden „Bridesmaid“ genannt. Zusätzlich gibt es eine „Maid of Honour“, sozusagen die wichtigste der Brautjungfern. Ist sie verheiratet, nennt man sie „Matron of Honour“. Diese Entourage hilft der Braut beim Ankleiden und betreut sie den ganzen Tag über.
Auch in England gibt es etliche alte Traditionen, die nach wie vor ausgeübt werden.